A document with typewriter writing is peeled back from the top right corner to reveal the words: open call. The project title "Worthy to be remembered, artistic reflections on memory and hiytory" along with the deadline of the 13th July are written. The logos of liminal, Berlinklusion, Seimio, the German Embassy in Athens and the Federal Foreign Office of Germany and the German Greek Futurefund.

Erinnerungswürdig

Online-Mini-Residenz für Künstlerische Reflexionen über Erinnerung und Geschichte

Berlin | Athen, 2025

Über Erinnerungswürdig

Das Projekt „Erinnerungswürdig – Künstlerische Reflexionen über Erinnerung und Geschichte“ ist eine Initiative von liminal und Berlinklusion und basiert auf den historischen Erkenntnissen des früheren liminal-Projekts „Worthy to be Remembered: Ehrung behinderter Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in Griechenland und Deutschland“, das vom Griechisch-Deutschen Zukunftsfonds finanziert wurde.

Das Projekt „Worthy to be Remembered: Ehrung behinderter Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in Griechenland und Deutschland“ beleuchtete die oft übersehene Geschichte behinderter Menschen, die unter dem nationalsozialistischen Regime sowohl in Griechenland als auch in Deutschland verfolgt wurden. Das Projekt leistete einen Beitrag zur historischen Forschung, indem es den wenig beachteten Widerstand von Menschen mit Behinderung innerhalb der griechischen Nationalen Befreiungsfront (EAM) während der Besatzungszeit (1941–1944) hervorhob und die brutale Gewalt aufdeckte, der sie ausgesetzt waren – gipfelnd in der Blockade der Athener Krankenhäuser durch lokale Kollaborateure am 30. November 1943. Die Forschungsergebnisse führten zur Veröffentlichung von zwei barrierefreien Artikeln in deutscher und griechischer Sprache, die hier kostenlos online verfügbar sind.

Unter einem düsteren Himmel ragt das Schloss Hartheim imposant über eine karge, brachliegende Landschaft. Das große rechteckige Gebäude wird an allen vier Ecken von Türmen flankiert, die jeweils mit einem kegelförmigen Dach gekrönt sind. Fenster rund um das Gebäude lassen erkennen, dass es drei Stockwerke mit hohen Decken gibt. In der Mitte einer Seite erhebt sich ein höherer Turm – der höchste Punkt des gesamten Schlosses –, der zu einem großen Schornstein führt. Kleinere Gebäude umgeben das Schloss und liegen verstreut zwischen kahlen Bäumen.
Schloss Hartheim in einer Aufnahme aus Kriegszeiten. Copyright: Tötungsanstalt Hartheim. Oberösterreichisches Landesarchiv/Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, Linz 2005

Auf dieser Grundlage möchte Erinnerungswürdig: Künstlerische Reflexionen über Erinnerung und Geschichte die wichtigsten Ergebnisse des vorherigen Projekts verbreiten und das Andenken an Menschen mit Behinderung ehren, während es sich gleichzeitig mit der Auslöschung des Erbes der Behindertenbewegung auseinandersetzt.

Wir interessieren uns dafür, wie künstlerisches Schaffen ein Mittel zur Erinnerung, Anerkennung und kritischen Reflexion sein kann – indem es die zentrale Rolle von Menschen mit Behinderung im griechischen Widerstand beleuchtet und historische Ungerechtigkeiten mit zeitgenössischen Formen von Ableismus und Ausgrenzung in Verbindung bringt. Indem wir Parallelen zwischen Diskriminierung in der Vergangenheit und Gegenwart ziehen, wollen wir eine Gegendarstellung fördern, die auf Inklusion, transnationalem Bewusstsein und Solidarität basiert.

Erinnerungswürdig: Künstlerische Reflexionen über Erinnerung und Geschichte wird von der Kulturorganisation liminal (Griechenland) geleitet, die sich für die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe an Kultur einsetzt, in Zusammenarbeit mit Berlinklusion (Deutschland), das inklusive und zugängliche Kunstprojekte schafft, Simeio: Researching & Confronting the Far Right (Griechenland) und dem Historiker Iason Chandrinos (Griechenland).

Über die offene Ausschreibung

Im Rahmen dieser offenen Ausschreibung suchen wir vier behinderte und Taube Künstler_innen – zwei aus Griechenland und zwei aus Deutschland –, die im Rahmen eines Online-Mini-Residenzprogramms beauftragt und unterstützt werden, um zugängliches Kunstwerke zu schaffen, die von diesen historischen Erzählungen und ihren zeitgenössischen Resonanzen inspiriert sind.

Die ausgewählten Künstler_innen werden sich zunächst online treffen und an einem zweitägigen Workshop teilnehmen. In diesen Sitzungen werden sie in den historischen Kontext und die Schlüsselkonzepte der Zugänglichkeit in der darstellenden und bildenden Kunst eingeführt.

Von Juli bis November arbeiten die Künstler_innen unabhängig voneinander, in ihrem eigenen Tempo und in ihrer gewählten Umgebung, mit flexibler Zeitplanung. Zwischen September und November erhalten die Teilnehmer_innen eine personalisierte, individuelle Online-Betreuung durch Mitglieder von liminal und Berlinklusion, die sie bei der Entwicklung ihrer künstlerischen Projekte unterstützen.

Ende November präsentieren die Künstler_innen ihre laufenden Arbeiten, geben Einblicke in ihre kreativen Prozesse und reflektieren in einer abschließenden Online-Veranstaltung in englischer Sprache die während des Programms behandelten Themen. Diese Arbeiten müssen keine fertigen Werke sein – dieses Format soll zum Experimentieren, Erkunden und zur kontinuierlichen künstlerischen Weiterentwicklung anregen. Mit Unterstützung der federführenden Organisationen werden die Künstler_innen dazu ermutigt, Barrierefreiheit in die Gestaltung ihrer Arbeiten einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Werke inklusiv sind und allen Zuschauern Freude bereiten.

Wir suchen:

Vier behinderte oder Taube Künstler_innen (zwei aus Griechenland, zwei aus Deutschland oder Gruppen aus behinderten und nicht behinderten Künstler_innen, vorausgesetzt, die Initiative wird von einer behinderte oder Taube Künstler_in oder einem behinderte oder Taube Künstler_in geleitet).

Die Künstler_in:

  • Können mit jedem Medium arbeiten (bildende Kunst, Performance, digitale Medien, Ton, textbasierte Arbeiten usw.).
  • Sollten ein starkes Interesse an Erinnerung, Geschichte, Gerechtigkeit für Menschen mit Behinderung und Zugänglichkeit haben.
  • Es wird erwartet, dass sie Zugänglichkeit in ihren kreativen Prozess einbeziehen und sicherstellen, dass die fertigen Kunstwerke für ein vielfältiges Publikum zugänglich sind.

Was ausgewählte Künstler_innen erhalten:

  • Einen zweitägigen Online-Workshop (22. und 24. Juli). Themen: Einführung in den historischen Kontext, rechtsextreme Ideologie und Ableismus; von der historischen Forschung zur künstlerischen Praxis; und die Einbettung von Zugänglichkeit/Barrierefreiheit in die Praxis der darstellenden und bildenden Kunst.
  • Einzelmentoring und persönliche Betreuung durch erfahrene Künstler_innen und Wissenschaftler_innen (2 x 2 Stunden pro Künstler_in)
  • Die Möglichkeit, die Barrierefreiheit und Wirkung Ihrer Arbeit durch Fokusgruppen mit einem vielfältigen Publikum zu testen und zu verbessern
  • Präsentation der Kunstwerke oder laufenden Arbeiten in einer zugängliche Online-Veranstaltung (Ende November)
  • Jeder ausgewählte Künstler_in erhält ein Stipendium in Höhe von 2.000 €. Dieser Betrag kann nach Ermessen des Künstlers verwendet werden, unter anderem zur Deckung der Kosten für den Zugang und die Produktion der Kunstwerke.
  • Die Partnerorganisationen stellen Zugänglichkeitsdienste zur Verfügung, um die inklusive Teilnahme aller Künstler_innen zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt „Zugänglichkeit”.
  • Werbung in den offiziellen sozialen Medien, auf der Website und in Newslettern
  • Audiovisuelle Aufzeichnung der Projektpräsentation
  • Unterstützung beim Networking mit der lokalen Kunstszene in Athen und Berlin

Wichtige Termine und Informationen:

  • Bewerbungsschluss: 13. Juli 2025
  • Bekanntgabe der Ergebnisse: bis zum 18. Juli 2025
  • Workshops: 22. und 24. Juli 2025
  • Mentoring-Sitzungen: werden von den Künstler_innen und liminal/Berlinklusion zwischen September und Oktober festgelegt
  • Präsentationsveranstaltung: Ende November

Bevor Sie sich bewerben, stellen Sie bitte sicher, dass Sie an den Online-Workshops am 22. und 24. Juli 2025 teilnehmen können und bereit sind, sich voll und ganz an allen Aktivitäten zu beteiligen.

Die Hauptarbeitssprache des Programms ist Englisch, da alle Veranstaltungen und Workshops im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit auf Englisch durchgeführt werden. Auf Anfrage wird eine Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Griechische Gebärdensprache (GSL) angeboten. Die Künstler_innen können nach ihrem eigenen Zeitplan und an ihrem bevorzugten Ort arbeiten. In Griechenland ist es nach vorheriger Absprache mit den Organisatoren auch möglich, einen barrierefreien physischen Arbeitsraum zu nutzen. (Informationen zu barrierefreien Veranstaltungsorten finden Sie hier).

Zugänglichkeit

Zugänglichkeit ist ein zentraler Aspekt dieses Projekts. Alle Workshops und Veranstaltungen finden online statt, wobei die Zugänglichkeit auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Teilnehmers zugeschnitten ist.

Konkret kann das Programm Audiobeschreibungen, griechische und deutsche SDH (Untertitel für Gehörlose und Schwerhörige) sowie griechische und deutsche Gebärdensprachdolmetscher bereitstellen.

Auswahlkriterien

Die Teilnehmer_innen werden ausgewählt auf Grundlage:

  • der Relevanz ihres künstlerischen Hintergrunds und ihrer Interessen,
  • ihrer Motivation, sich mit dem historischen Thema auseinanderzusetzen und Zugang zu künstlerischen Praktiken zu finden,
  • ihrer Bereitschaft, sich kooperativ und reflektierend am Programm zu beteiligen.

So bewerben Sie sich

Bitte reichen Sie Folgendes ein:

  1. Ein kurzes Motivationsschreiben (max. 500 Wörter oder Video/Audio, max. 3 Minuten)
  2. Eine kurze Künstlerbiografie und/oder einen Lebenslauf
  3. Bis zu 3 Beispiele Ihrer Arbeit (Bilder, Links oder Beschreibungen) / Künstlerportfolio

Bewerbungsschluss: 13. Juli 2025

So reichen Sie Ihre Bewerbung ein

Sie können Ihre Bewerbung einreichen, indem Sie das Formular in einer der folgenden Sprachen ausfüllen:

Alternativ können Sie Ihre Bewerbung per E-Mail einreichen, indem Sie die Bewerbungsdatei herunterladen und ausfüllen.

Bewerbungsformular herunterladen

Bei Bewerbung per E-Mail:

  • Laden Sie das Formular in Griechisch, Englisch oder Deutsch herunter.
  • Senden Sie Ihre ausgefüllte Bewerbung bitte an info@liminal.eu
  • Geben Sie in der Betreffzeile „WTBR-Bewerbung” an.
  • Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Fragen im beigefügten Dokument beantwortet sind.

Bei Fragen oder um das Bewerbungsformular in einem anderen Format anzufordern, kontaktieren Sie uns bitte unter info@liminal.eu oder rufen Sie uns unter 30 6980342222 (Griechenland) oder +49 178 133 4761 (Deutschland) an.

Logo von der Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland über den Griechisch-Deutschen Zukunftsfonds

Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland über den Griechisch-Deutschen Zukunftsfonds kofinanziert.